Unter dem Motto „In Deutschland steckt mehr“ veranstaltet die Partnerschaft für Fachkräfte in Deutschland vom 26. Oktober bis zum 1. November 2015 eine bundesweite Aktionswoche – die Fachkräftewoche 2015. Auf zahlreichen Veranstaltungen soll es um die Frage gehen, welche Potenziale für die Fachkräftesicherung bestehen und wie diese noch besser genutzt werden können.
Die Initiative Partnerschaft für Fachkräfte startete vor einem Jahr mit zwei Zielen:
Zum einen, die Maßnahmen zur besseren Arbeitsmarktintegration dieser Gruppen miteinander abstimmen und deren Weiterentwicklung regelmäßig prüfen und zum anderen, den sich bereits vollziehenden Wandel in der Arbeitswelt im Dialog von Sozialpartnern, Kammern, Politik und betrieblichen Praktiker/innen auch mit Blick auf die Fachkräftesicherung gestalten. Zudem beschlossen die Partner einmal jährlich zu einem Spitzengespräch zusammenkommen, um Fortschritte der Fachkräftesicherung zu bewerten und weitere nötige Schritte zu beraten. Dies ist angesichts der aktuellen Entwicklung in Deutschland auch dringend erforderlich, da die derzeitige Flüchtlingssituation die positive Entwicklung bei der Beschäftigung von Migranten auf den Kopf stellt.
So schreibt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im aktuellen Bericht 14/2015. In den vergangenen fünf Jahren sind die Beschäftigungsquoten der ausländischen Bevölkerung in Deutschland deutlich gestiegen und die Arbeitslosen-quoten gesunken. Dies ist dem positiven Effekt einer „Anerkennungs- und Willkommenskultur“ zuzurechnen, mit der es uns gelingt, die bereits hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit und Gesellschaft zu integrieren.
Dies galt jedoch vor der aktuellen Entwicklung bei den Flüchtlingszahlen. So schreibt das IAB weiter, die Flüchtlingsmigration führe aber zu sinkenden Beschäftigungs-quoten und, schrittweise, zu steigender Arbeitslosigkeit der ausländischen Bevölkerung.
Auch wenn noch erhebliche Unsicherheit über die genauen Daten besteht, so kann davon ausgegangen werden, dass die berufliche Qualifikation der Flüchtlinge nicht nur deutlich geringer ist als die des Durchschnitts der Deutschen, sondern auch als die anderer Ausländer oder Migrantengruppen. Inwieweit die bundesweite Aktionswoche schon Antworten auf diese Entwicklung gibt ist unwahrscheinlich. Es bleibt aber zu wünschen, dass den knapp eine Million Menschen in Deutschland die seit mehr als einem Jahr ohne Job sind Perspektiven aufgezeigt werden.