Auch wenn der Arbeitsmarkt im August 2012 eine tendenziell schwächere Entwicklung aufweist, was nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit auf ein geringeres Wachstum der Deutschen Wirtschaft schließen lässt, gilt dies nicht für alle Branchen. Besonders gesucht sind derzeit Fachleute in den Bereichen Metall, Mechatronik, Elektro, Maschinen- und Fahrzeugbau, Logistik, Handel und Gesundheit. Nachwievor wird in Deutschland darüber gestritten, ob wir von einem Facharbeitermangel sprechen sollen, oder ob der angeblichen Fachkräftemangel nur dem Interesse der Arbeitgeber nach einem Überangebot an Arbeitskräften, längerer Lebensarbeitszeit, Wochenarbeitszeit, Ausweitung der Zuwanderung und niedrigen Löhnen dient. Den betroffenen Betrieben nützt diese Diskussion wenig. Auch wenn es sich zum Teil nur um strukturelle Störungen des regionalen Arbeitsmarktes handelt, so fehlen diese Fachkräfte in den Betrieben. Noch greifen die entsprechenden Programme, wie das in Kraft getretene Anerkennungsgesetz oder das Anwerben von Mitarbeitern aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union mit hoher Arbeitslosigkeit nur bedingt. Einen interessanten Artikel über den Fachkräftemangel in der Region Schwäbisch Hall und dem Ergebnis von Anwerbeprogrammen, findet sich in der Süddeutschen Zeitung. Dass die Kompetenzbarriere Sprache ein europäisches Problem ist, zeigen auch Beispiele aus der metallverarbeitenden Industrie. So hat die Die Europäische Metall Union einen europäischen Berufspass initiiert. Das Ziel des EMU-Passes ist die Förderung des Austausches von Fachleuten aus der betreffenden Branche innerhalb der europäischen Länder auf Grund vergleichbarer, erkennbarer und anerkannter Kompetenzen. Dies könnte auch für andere Branchen in fachlicher Hinsicht ein gangbarer Weg sein, in der Praxis zeigt er sich jedoch hinsichtlich sprachlicher und auch kultureller Unterschiede als problematisch. Da werden auch in Zukunft größere Anforderungen hinsichtlich der Begleitung und Integration der ausländischen Mitarbeiter erforderlich sein. So können in Nordrhein-Westfalen die Kreise und kreisfreie Städte die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums beantragen. Dazu Integrationsminister Guntram Schneider „Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, gerade auch aus dem Kreis der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund. Die kommunalen Integrationszentren setzen gleichermaßen auf frühe Förderung und auf die Stärkung der Jugendlichen in der für sie so wichtigen Phase des Übergangs von der Schule in den Beruf.“